So what you gonna do when the DS-GVO comes for you?
Bis letzte Woche war ich noch entspannt uninformiert was die oben genannte Abkürzung angeht. Hätte ich raten sollen, was das sein soll, hätte ich gesagt: „Vielleicht ein Sprayer-Pseudonym oder ein neues Hipster-Label, das versucht ohne Konsonanten auszukommen.“ Leider beides falsch.
Wie ihr wahrscheinlich schon lange wisst, handelt es sich um die neue Datenschutzgrundverordnung, die am 25. Mai 2018 in Kraft tritt. Mit ihr gibt uns die EU neue Rechte zum Datenschutz im Internet und gleichzeitig bekommen Personen und Firmen, die Dinge im Internet machen, neue Pflichten. (Welche genau, lest ihr besser bei Menschen nach, die sich damit auskennen, z.B. [1], [2], [3], [4].) Das europäische Internet hat quasi einen umfassenden Datenschutz-Frühjahrsputz verordnet bekommen.
Für mich bedeutet das, das mein Blog komplett überarbeitet werden muss. Inhalte, Plugins und das verwendete Layout wollen angepasst und zum Teil ausgetauscht werden. Zum Glück ist mein Blog recht schmal (wenig Inhalt!) und reduziert (ich nutzte bisher fünf Plugins). So musste ich vergleichsweise wenig anpassen. Super! Aber Spaß geht anders…
Und bevor ich es vergesse, braucht dieser Text noch einen Disclaimer:
Das hier ist meine Liste mit den Dingen, die ich nach bestem Wissen und Gewissen an meinem Blog angepasst habe. Sie erhebt nicht den Anspruch vollständig oder komplett zu sein. Was ihr mit ihr macht, ist euch überlassen. Bitte informiert euch selbst über das Thema. Ich übernehme auch keinerlei Haftung, Gewährleistung oder Garantie.
Datenerfassung / Analytics
- Das Google Analytics Plugin deaktivieren – habe kurz darüber nachgedacht stattdessen ein Opt-Out Plugin zu installieren, hätte dann aber einen Datenverarbeitungsvertrag mit Google schließen müssen – zu viel Arbeit, also nein.
- Jetpack’s Stats und BruteFoce Schutz deaktivieren, da beide IP-Adressen speichern.
- Die Social Media Sharing Links deaktivieren – ggf. reaktiviere ich die wieder, muss aber erst noch schauen wie das DS-GVO konform geht.
- Bei WP Statistics die IP-Adressen anonymisieren und den Opt-Out Overlay aktivieren.
Inhalte
- Das Disable Emojis Plugin installieren.
- Das Disable Google Fonts Plugin installieren und den einen Font, den ich nutze, lokal speichern.
- Meine (drei!) YouTube Videos, die ich in meinen Blog-Posts habe, anpassen. (Manchmal lohnt es sich, wenig zu posten.)
- Ausserdem Lazy Load for Videos installieren, damit keine Inhalte von YouTube oder Vimeo geladen werden.
- Das Einbettungen deaktivieren-Plugin verhindert, dass Inhalte von meiner Seite verlinkt werden.
- Da ich keine Kommentare aktiviert habe, brauche ich keine Spam-Filter oder tätige Gravatar-Aufrufe und muss keine IP-Adressen aus den Kommentaren herausfiltern.
Impressum / Datenschutzerklärung
- Neue (kostenlose) Versionen bei eRecht24.de erstellen und auf die Seite kopieren.
- Einen Datenverarbeitungsvertrag meines Hosters unterschreiben und ihm mailen.
Sonstiges
- HTTPS hatte ich die Tage schon bei meinem Hoster aktiviert.
- Und abschließend habe ich den Cache bei WP Super Cache gelöscht, damit die neuen Versionen der Seiten gespeichert werden können.
Das alles hat (inkl. der Recherche) mehrere Stunden Lebenszeit gekostet. Und wie gesagt, das gilt für mein schmales Blog. Meine andere Seite, axureformobile.com, werde ich abschalten und auf diese Seite verlinken. Zack, auch fertig.
So weit, so gut. Ich bin gespannt, ob ab dem 25. Mai wirklich eine Abmahn- und Auskunftsanfragewelle durch das Netz rollt. Ich halte das für sehr wahrscheinlich.
Schön wäre es ja gewesen, wenn unsere Regierung sich auch die Mühe gemacht hätte, ihre Bürger besser über ihre Rechte und Pflichten zu informieren und den Betroffenen mehr Hilfestellungen zu geben. Ach ja, und sicher stellen, dass Anwälte sich nicht wie befürchtet, einen schnellen Euro durch Abmahnungen verdienen können. Dann wäre mehr Ruhe im Neuland und weniger Wild West Atmosphäre.
Howdy.
P.S. : Falls ich noch weite Dinge ändere, werde ich das oben ergänzen und kenntlich machen.